Tipps für Dreharbeiten

 Vor dem Dreh

  • Dioptrien-Einstellung am Sucher einrichten
  • Automatikstatus im Kamera-Display kontrollieren
  • DV-Cassette auspacken und schon in die Kamera einlegen, Batterien fürs Mikro checken und gegebenenfalls neue Ersatzbatterien mitnehmen

Welche Art von Dreh?

  • Je nach dem, ob man eine Reportage, einen Bericht oder eine Nachricht dreht und in welcher Länge, ändert sich auch die Art des Drehs! (Lange oder kurze Einstellung, bewegte oder statische Bilder, künstlerisch oder realistisch etc.) Also vorher überlegen!

Während des Drehs

  • Unerwünschte Funktionen nicht aktivieren (Backlight/Spotlight/Fader etc.)
  • Filtereinstellung vornehmen: ND-Filter rein oder raus
  • Bilder zum Thema suchen
  • Erst beobachten und vorausdenken, dann drehen
  • keinem Motiv hinterher jagen
  • gewünschten Bildausschnitt einrichten/Bild komponieren
  • dann erst durch Drücken des roten Knopfes Aufzeichnung auslösen
  • feste Einstellungen
  • Zoom oder Schwenk nur, wenn inhaltlich begründet! Und auf jeden Fall vorne und hinten einen Stand drehen
  • Einstellungsgrößen variieren
  • 10% Totalen, 20% Halbtotalen und 70 % Nah-, Groß- und Detaileinstellungen
  • bei Handkamera für Nah-, Groß- und Detaileinstellungen nah rangehen
  • jede Einstellung mindestens 5 Sekunden aufzeichnen, dabei stumm bis 10 zählen
  • aber kurze Aktionen im Bild beenden lassen, auch wenn es länger als 10 Sek. dauert
  • keinem Objekt mit der Kamera folgen, sondern das Objekt aus dem Bild gehen lassen
  • versuchen Sequenzen nach „Five Shots“ Prinzip aufzulösen
  • da dies nicht immer gelingt, aber auch Schnittbilder drehen
  • Stativ oder Hilfsstativ (Reissack/Steady Bag) einsetzen bei Totalen und für Einstellungen die wenig oder keine Bewegung zeigen
  • Immer versuchen die Kamera zu stabilisieren, aufstützen der Ellbogen am Körper, anlehnen an Gegenständen etc.)
  • Handkamera nur mit kurzer Brennweite (Wippe in Weitwinkelposition) und nah rangehen
  • versuchen nur Einstellungen zu drehen, die die Automatik der Kamera zufrieden-stellend bewältigen kann. Gegenlicht vermeiden, Hell/Dunkelkontraste vermeiden!
  • das schwierige beim Fernsehen ist der Ton! Nicht in die Aufzeichnung reinquatschen.
  • Optimal zur Vermeidung von Tonsprüngen im Schnitt eine Einstellung mit 30 Sekunden typischer Atmo aufzeichnen
  • Einstellungen mit dominanten Geräuschen im Hintergrund vermeiden (Straßenmusikanten, Presslufthammer, Brunnenrauschen). Wenn dies nicht zu vermeiden ist, dann wenigstens in einigen Einstellungen die Geräuschquelle im Bild

Vorbereitungen

Recherche

Bei den Vorbereitungen und Recherchen zu einer Story nicht nur an die Inhalte denken – sondern auch an die visuelle Umsetzung des Themas und die Drehmöglichkeiten am Drehort/Location.

  • Wo passiert etwas, was gibt es zu sehen, was kann man zeigen? Aktionen, Örtlichkeiten, Dokumente etc.
  • Was sind die Schlüsselsituationen, die man auf jeden Fall auf Band/on tape haben muss?
  • Gibt es Hauptakteure, Protagonisten, die man portraitieren könnte, um ein generelles Thema aus individueller Sicht eines Menschen den Zuschauern nahe zu bringen?
  • Was eignet sich als Aufhänger für die Geschichte? Findet man einen roten Faden durch die Story?
  • Braucht man ein Interview? Vielleicht auch eine andere Meinung? Wer kommt dafür in Frage? Oder wie wär’s mit einer Straßenumfrage/Voxpop, einem eigenen Kommentar in Form eines Aufsagers/piece to camera? All diese Sprachaufnahmen nennt man im Fernsehjargon O-Ton = Originalton.
  • Braucht man eine Dreh-Genehmigung/Einverständniserklärung? Hausrechte beachten! Persönlichkeitsrechte achten! Nicht alles was nach öffentlichem Raum aussieht ist auch einer, z.B. Bahnhöfe, Flughäfen, Parkhäuser und vieles mehr.
  • Wie sind die Lichtverhältnisse? Braucht man Kunstlicht-Scheinwerfer? Wann beleuchtet das Tageslicht, die Sonne das Objekt des Interesses am günstigsten?
  • Gibt es störende Geräusche, Krach z.B. Autobahn, Baustelle, Springbrunnen… ?
  • Vor dem Dreh einen groben Plan machen: Anfang, Schlüsselsituationen, Entwicklung, Ende. Bei starker Inszenierung kann ein Storyboard oder ein kleines Drehbuch sehr nützlich sein.

Vor der Abfahrt

  • Equipment prüfen. Sind alle Batterien geladen? Ist ein Band eingelegt? Genügend Tape dabei?
  • Wenn nötig, schriftliche Drehgenehmigung mitnehmen.

Am Drehort

  • Nicht gleich loslegen! Sich das Geschehen zunächst ruhig anschauen, überlegen, was man wirklich zeigen will.
  • Menschen am Drehort an die Anwesenheit einer Kamera gewöhnen.
  • Gibt es störende Geräusche? Muß ich eventuell bitten, das Radio, den Lüfter, die Klimaanlage auszustellen?
    Geräusche können zum einen dazu führen, dass man keinen sauberen Ton aufnehmen kann. Zum anderen können sie im Schnitt stören: Wenn man z.B. ein Interview kürzt, dann springt die Musik.
  • Die Schlüsselszenen auswählen und diese– wenn möglich – in jeweils 5 Einstellungen auflösen.
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